DFB-Team startet mit zwei Robben und drei Siegen

Am vergangenen Wochenende traf sich die deutsche Beachsoccer-Nationalmannschaft zum ersten Härtetest der Saison in Aschersleben. Intensive Einheiten sowie drei Testspiele gegen Tschechien und die Niederlande verlangten den Nationalspielern einiges ab. Mit dabei waren mit Tim Schmitt und Torwart Thilo Mülling auch zwei Robben.

Während Schmitti bereits in den vergangenen Jahren mit ansprechenden Leistungen im DFB-Trikot auf sich aufmerksam machen konnte, durfte Thilo beim 11:3-Erfolg gegen Tschechien sein Länderspiel-Debüt feiern. Daher wird das Wochenende für ihn in besonderer Erinnerung bleiben: „Es war sehr lehrreich und ich konnte viel für die nächste Zeit und die kommende Saison mitnehmen, sowohl für die Nationalmannschaft als auch für die Liga.“ Thilo ist damit die siebente Robbe, die sich in die DFB-Auswahl spielen konnte.

Doch auch Schmitti konnte mit sich zufrieden sein: „Nach meiner langen Verletzungspause war es wichtig für mich, voll mitmachen zu können. Das klappte zu meiner Überraschung erstaunlich gut.“ Belohnt wurde sein Engagement mit einem Treffer im ersten Aufeinandertreffen gegen die Tschechen.

Im zweiten Spiel gegen die tschechische Auswahl, welches mit 8:1 gewonnen werden konnte, war Thilo dann zum Zuschauen verdammt, da auf der Torwartposition rotiert wurde. Doch böse Worte gibt es dabei nicht, wie unser Schlussmann verrät: „Die Stimmung zwischen den Torhütern ist ausgesprochen positiv. Jeder pusht den anderen und bringt seine Stärken mit ein. Ich versuche daher, von ihnen bei jedem Lehrgang so viel wie möglich zu lernen. Vor allem im taktischen Bereich habe ich noch Luft nach oben, denn das Nationalteam spielt ein anderes System als wir. Bei den Robben arbeiten wir weniger mit langen Abwürfen, sodass ich mich hier noch gezielter verbessern muss.“

Im letzten Spiel gegen die Niederlande durften dann wieder beide Robben ran. Ein weiterer Treffer wollte ihnen beim 11:5-Erfolg zwar nicht gelingen, überzeugen konnten beide trotzdem mit ihren Leistungen. Schmitti begeistert vor allem der Fortschritt des gesamtem Teams: „Durch die ständigen taktischen Einheiten wirkt unser Offensivspiel nun strukturierter als noch in der vergangenen Saison und auch in der Defensive bilden sich langsam Automatismen, die unser Spiel stabiler werden lassen.“

Die nächste Chance, das Gelernte umzusetzen, hat das DFB-Team am 9. Mai im spanischen Salou. Im Achtelfinal-Duell gegen die Schweiz geht es um die Qualifikation zu den World Beach Games im Oktober in San Diego. Sollte das KO-Spiel gewonnen werden, wartet der Sieger aus der Partie Portugal gegen Kasachstan auf die Nationalmannschaft. Die vier Halbfinalteams qualifizieren sich für das Event an der kalifornischen Pazifikküste.


Ein echtes Highlight, auf das sich auch unser Spieltrainer Sven Körner freut, der den vergangenen Lehrgang in Aschersleben verletzungsbedingt absagen musste. Wir haben die Zeit genutzt und mit ihm über die kommende Saison und die Ziele der deutschen Auswahl gesprochen:

Nach dem Klassenerhalt auf den letzten Drücker in der vergangenen EBSL-Saison steht die Nationalmannschaft in diesem Jahr unter Zugzwang. Was habt ihr euch für 2019 vorgenommen?

2018 hatten wir schwere Gegner wie Spanien oder Russland vor der Brust, die nur an außergewöhnlichen Tagen zu schlagen sind. Unser Problem war, dass wir Spiele auf Augenhöhe nicht für uns entscheiden konnten und mitunter leichtfertig abgaben. In diesem Jahr wollen wir daher frühzeitig den Klassenerhalt schaffen und somit das Nadelöhr Promotion Final umgehen.

Wie schätzt du die Chancen ein, dass dieses Ziel erreicht wird?

Die vergangene Saison war die erste unter dem neuen Nationaltrainer Matteo Marrucci. Es galt, das deutsche Niveau einzuordnen, Spieler zu sichten und ein Grundgerüst zu bauen. Mit diesem Grundgerüst gehen wir nun gefestigt in die neue Saison, sodass ich denke, dass wir diesmal besser abschneiden werden.

Das Beachsoccer-Jahr 2019 ist so vollgepackt wie nie. Worauf freust du dich neben der EBSL in Catania (16.-18. August) noch?

Die EBSL ist sicher der wichtigste Wettbewerb für uns und wir müssen uns voll fokussieren, in den nur drei Spielen genug Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Daneben wäre natürlich eine Teilnahme bei den World Beach Games (9. bis 14. Oktober in San Diego, USA) oder der Weltmeisterschaft (21. November bis 1. Dezember in Asunción, Paraguay) ein absoluter Traum. Vorher gilt es aber, die jeweiligen Qualifikationen zu überstehen, was bei der Leistungsdichte im europäischen Beachsoccer kein leichtes Unterfangen wird.

In den letzten Jahren wurdest du regelmäßig zur Nationalmannschaft eingeladen und hast dich dort zu einer festen Größe etabliert. Welche Robbe hat deiner Meinung nach das Potential, in den nächsten Jahren den Sprung ins Nationalteam zu schaffen?

Neben mir sind in der Vergangenheit vor allem Krischi (Christoph Thürk), der sich nach langer Verletzungspause wieder ans Team herankämpfen muss und Schmitti (Tim Schmitt) bereits öfter mit dabei gewesen. Darüber hinaus stand Robin Schröder zweimal beim Heimevent im Tor. Nach den ersten DFB-Lehrgängen in diesem Jahr traue ich vor allem unserem zweiten Torwart Thilo Mülling einiges zu, da er sich dort sehr gut präsentiert hat.

Wie leicht fällt es dir, in der Nationalmannschaft „nur“ Spieler und nicht, wie bei  uns, auch Trainer zu sein und was kannst du vom Bundestrainer lernen?

Es ist auf jeden Fall eine andere Situation. Aber ich gewöhne mich schnell um. Das liegt auch am Nationaltrainer, der einen guten Job macht. Von ihm kann ich vor allem in der Trainingsgestaltung einiges mitnehmen.

Was hast du dir persönlich für die kommende Nationalmannschaftssaison vorgenommen?

Persönliche Vorgaben habe ich mir ehrlich gesagt nicht gemacht. Unser Ziel sollte es sein, uns individuell aber auch mannschaftlich weiter zu verbessern, um den Abstand zu den großen Beach Soccer Nationen zu verringern und um den Klasseneralt in der Division A zu gewährleisten.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg im Nationaldress im kommenden Jahr.


Wir drücken unseren Nationalspielern und dem gesamten DFB-Team die Daumen bei den kommenden Aufgaben. Wer die Jungs einmal live erleben möchte, hat am ersten Spieltag der neuen Saison in der Deutschen Beachsoccer-Liga am 18. und 19. Mai in Warnemünde die Chance dazu.

OuOuOu!

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